TNF-alpha-Therapie halbierte Progressionsrate einer axialen Spondyloarthritis

Bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis (axSpA) kommt es im Verlauf der Erkrankung zu strukturellen Veränderungen im Achsenskelett, vor allem zur Knochenneubildung (Syndesmophyten, Ankylose). Diese radiologische Progression einer axSpA ist nach Daten einer Schweizer Studie bei längerfristiger Therapie mit TNF-alpha-Blockern deutlich verlangsamt.

An der Studie nahmen 432 axSpA-Patienten teil, im Mittel 40 Jahre alt, zwei Drittel männlich, die im Schnitt seit fast 14 Jahren SpA-Symptome hatten. Der DAS (Disease Activity Score) lag bei Studienbeginn bei 2,8. Die radiologische Progression wurde mithilfe von zwei spinalen Röntgenaufnahmen im Abstand von zwei Jahren beurteilt. Bei Patienten, bei denen bereits mehr als zwei Jahre TNF-alpha-Blocker eingesetzt worden waren, war die Rate einer radiologischen Progression – Anstieg des mSASSS (modified Stoke AS Spinal Score) um mindestens zwei Einheiten – fast halbiert, berichtete Dr. Adrian Ciurea, Rheumatologe an der Universitätsklinik in Zürich, beim EULAR 2017 in Madrid. Nach mindestens vierjähriger Behandlung mit TNF-Blockern war die Progressionsrate um fast 70 % reduziert. Die radiologische Progressionsrate war bei Männern deutlich höher als bei Frauen und korrelierte auch mit der Krankheitsaktivität und dem mSASS zu Beginn der Studie.

In einer weiteren Multicenterstudie der Schweizer Arbeitsgruppe konnte ein negativer Einfluss von Übergewicht auf das Ansprechen von axSpA-Patienten auf TNF-alpha-Blocker belegt werden. Bei Patienten mit starkem Übergewicht (BMI > 30) war das ASAS40-Ansprechen im Verlauf eines Jahres um 70 % geringer als bei Patienten mit Normalgewicht (29 vs. 44 %). Auch bei übergewichtigen Patienten (BMI 25-30) war das ASAS40-Ansprechen unter TNF-Blockern verringert (34 %).

Quellen

  • A. Ciurea et al., EULAR 2017, Madrid, Abstracts OP0189, THU0347