Aktualisierte Therapieempfehlungen zum RA-Management

Die European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) hat ihre Therapieempfehlungen zum Management der Rheumatoiden Arthritis (RA) überarbeitet. Stärker als zuvor wird betont, dass Glukokortikoide nur in sehr geringer Dosis und zeitlich begrenzt eingesetzt werden sollten, um das kardiovaskuläre Risiko für RA-Patient*innen zu minimieren. Beim Einsatz von Januskinase-Inhibitoren (JAKi) sollten kardiovaskuläre und infektiologische Risikofaktoren berücksichtigt werden.

Glukokortikoide haben ein breites Spektrum an möglichen unerwünschten Wirkungen, vor allem wenn sie über eine längere Zeit oder in hoher Gesamtmenge eingenommen werden“, betont Prof. Dr. med. Andreas Krause aus Berlin, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) anlässlich des EULAR-Updates. Dazu zähle ein höheres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Die EULAR hat deshalb ihre Empfehlungen zum Ausschleichen einer Glukokortikoid-Therapie konkretisiert, wie Prof. Dr. med. Josef Smolen aus Wien beim Jahreskongress der EULAR in Kopenhagen berichtete. Die Dosis von Glukokortikoiden sollte nicht nur so zeitnah wie möglich reduziert, sondern der Einsatz sollte auf eine möglichst kurze Zeit bis maximal 6 Monate beschränkt werden. Dies entspricht der Empfehlung aus der aktuellen Leitlinie der DGRh. „Dies impliziert, dass auch sehr geringe Dosen von weniger als 5 Milligramm pro Tag nicht als Dauertherapie gegeben, sondern weiter reduziert und abgesetzt werden sollen“, so Krause. Für das kardiovaskuläre Risiko sei nicht nur die tägliche, sondern auch die im Laufe der Zeit eingenommene Gesamtmenge an Glukokortikoiden ausschlaggebend.

Aktualisiert hat die EULAR auch die Empfehlungen zum Einsatz von JAKi aufgrund der in Studien zu Tofacitinib beobachteten erhöhten Risiken für kardiovaskuläre Ereignisse und Lungenkrebserkrankungen. Die EULAR rät zum differenzierten Einsatz von JAKi als Zweitlinienoption, wenn Basistherapeutika (DMARD) nicht ausreichen. Dabei wurden vor allem kardiovaskuläre und infektiologische Risikofaktoren der Patient*innen berücksichtigt.

Quelle

  • Smolen JS: Update of the EULAR Recommendations on the management of Rheumatoid Arthritis, EULAR 2022