Allopurinol schützt Senioren möglicherweise vor Nierenversagen

Je länger ältere Gicht-Patienten mit Allopurinol behandelt werden und je höher die eingesetzte Dosis ist, desto geringer ist laut US-Daten offenbar das Risiko für das Auftreten eines akuten Nierenversagens oder einer terminalen Niereninsuffizienz. Untersucht wurde dieses Risiko anhand einer Stichprobe von Medicare-Versicherten in den Jahren 2006 bis 2012, die wegen Gicht mit Allopurinol behandelt wurden. Dabei wurden Daten zu rund 30.000 Allopurinol-Therapiezyklen und 8.300 Episoden von Nierenversagen ausgewertet.

Im Vergleich zu Patienten mit niedriger Allopurinoldosis (< 200 mg/Tag) war bei Patienten mit mittlerer Dosis (200-299 mg/Tag) das Risiko einer Niereninsuffizienz um fast 20 % und bei hoher Dosis (≥ 300 mg/Tag) um fast 30 % verringert. Auch mit zunehmender Einnahmedauer versus < 0,5 Jahr wurde das Risiko um 12 % (Einnahme bis ein Jahr) bis zu 20 % (> 2 Jahre) gesenkt. Die Mechanismen der Schutzwirkung sind unklar.

Quelle

  • Singh J, Yu S: Are allopurinol dose and duration of use nephroprotective in the elderly? A Medicare claims study of allopurinol use and incident renal failure. Ann Rheum Dis 2016, published online June 13 (Abstract unter http://tinyurl.com/ybjahyy4).