TNFα-Blocker können auch in der Schwangerschaft nach Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Wird die Therapie bei schwangeren Frauen mit gut kontrollierter Rheumatoider Arthritis (RA) bzw. juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) vor der 20. Schwangerschaftswoche (SSW) abgesetzt, bleibt die Krankheitsaktivität im weiteren Schwangerschaftsverlauf häufig auf niedrigem Niveau. Das ist in einer prospektiven Kohortenstudie bei insgesamt 490 schwangeren Patientinnen aus den USA und Kanada belegt worden.

Bei 73 Prozent der Studienteilnehmerinnen war die Krankheitsaktivität bei Einschluss in die Studie (vor der 20. SSW) niedrig und rund zwei Drittel wurden mit einem TNFα-Blocker behandelt. Die meisten dieser Patientinnen, nämlich insgesamt 41 Prozent, setzten die Therapie über die 20. SSW hinaus fort, während etwa ein Viertel die Behandlung vor der 20. SSW abbrach. Von den Patientinnen, die die Behandlung fortsetzten, wurde mehr als die Hälfte bis Schwangerschaftsende mit einem TNFα-Blocker behandelt. Daten zur Krankheitsaktivität und zum Therapieregime wurden zweimal dokumentiert (vor der 20. und vor der 32. SSW).

Wie die Rheumatologen berichten, korrelierte das Absetzen einer Anti-TNFα-Blockade nicht mit einer signifikanten Verschlechterung des Krankheitsverlaufs im dritten Trimester. Allerdings gab es auch Hinweise dafür, dass bei fortgesetzter Biologikatherapie über die 20. SSW hinaus die Krankheitsaktivität im dritten Trimester etwas niedriger war.

Die Autoren empfehlen, die Vorgehensweise in der Praxis vom Krankheitszustand der Patientinnen bei Schwangerschaftsbeginn abhängig zu machen. Ist die Erkrankung gut kontrolliert, spreche nichts gegen ein Absetzen von TNFα-Blockern vor der 20. SSW. Bei Schwangeren mit aktiver Erkrankung sollte die Therapie aber besser über die 20. SSW hinaus fortgesetzt werden; denn eine niedrige Krankheitsaktivität fördere einen günstigen Schwangerschaftsverlauf.

Quelle

• Förger F et al.: Discontinuing TNF-inhibitors before gestational week 20 in well-controlled rheumatoid arthritis and juvenile arthritis is not associated with a disease worsening in late pregnancy. Arthritis Rheumatol 2019, epub January 21, doi: 10.1002/art.40821