Bis zu sechsfach erhöhte Mortalität bei depressiven RA-Patient*innen

Depressionen sind eine häufige Komorbidität bei Patient*innen mit Rheumatoider Arthritis (RA) und verschlechtern die Prognose drastisch. In einer großen dänischen Kohortenstudie wurde eine bis zu mehr als sechsfach erhöhte Mortalität nachgewiesen im Vergleich zu RA-Patient*innen ohne Depressionen.

Für die Analyse wurden Daten von 11.071 RA-Patient*innen aus dem dänischen DANBIO-Register im Zeitraum von Januar 2008 bis September 2018 herangezogen (bei Diagnose im Median 61 Jahre alt, 2 Drittel Frauen, 64 % mit seropositiver RA).

Ergebnis: 1.095 Patient*innen entwickelten in der Zeit eine Depression, definiert als erstmalige Einnahme von Antidepressiva. Beim Vergleich der Mortalitätsdaten von RA-Patient*innen mit vs. ohne Antidepressiva-Verordnung gingen die Kurven bereits ein Jahr nach dem Index-Datum auseinander, wie Dr. Jens Kristian Pederson aus Svendborg betont hat. In der adjustierten Analyse war die Mortalitätserhöhung in der Altersgruppe der bis 55-Jährigen mit RA und Depression am höchsten. Die Hazard Ratio (HR) betrug 6,66 im Vergleich zu Patient*innen entsprechenden Alters ohne Depression. Bei den 55- bis 70-Jährigen lag die HR bei 3,30, bei den über 70-Jährigen bei 2,94. In allen Subgruppen, bei Frauen wie Männern, bei seropositiven und seronegativen Patient*innen, zeigten sich bei bei Einnahme von Antidepressiva Risikoerhöhungen um i. d. R. mehr als das 3-fache.

Quelle

  • Pedersen JK et al.: More than six-fold increased mortality risk in patients with incident rheumatoid arthritis and depression in a large cohort with 10-year follow-up. EULAR 2022, Abstract OP0067; DOI: 10.1136/annrheumdis-2022-eular.1414