Die meisten Rheuma-Patientinnen müssen auf Kinder nicht verzichten

Schwangere mit entzündlichen-rheumatischen Erkrankungen wie Rheumatoider Arthritis (RA) und Systemischem Lupus Erythematodes (SLE) haben vermehrt Komplikationen wie Frühgeburten. Aber die Risiken sind bei Planung des Zeitpunkts der Schwangerschaft und frühzeitiger Umstellung der Therapie kalkulierbar. „Die meisten Frauen mit Rheuma müssen auf Kinder nicht verzichten“, betonte Dr. Rebecca Fischer-Betz aus Düsseldorf beim DGRh-Kongress in Mannheim. Durch verbesserte Planung ist es gelungen, die Zahl von Lebendgeburten bei Schwangeren mit Rheuma auf 85 bis 90 Prozent zu erhöhen. 

Bei Rheuma-Patientinnen mit Kinderwunsch sollten teratogene Medikamente wie Methotrexat durch sicherere Alternativen wie Sulfasalazin (SSZ) und Biologika ersetzt werden. Möglichst sollte die Schwangerschaft in einer stabilen Krankheitsphase geplant werden. Eine Kortisontherapie in höheren Dosierungen ist mit vermehrten Komplikationen, zum Beispiel Präeklampsie, verbunden, sagte Fischer-Betz. Bei rund 60 Prozent aller RA-Patientinnen verbessert sich der Krankheitsverlauf in der Schwangerschaft. Deshalb könne in dieser Phase eventuell auf Antirheumatika verzichtet werden. Schlechter ist die Situation für Frauen mit SLE, deren Erkrankungsaktivität in der Regel während der Schwangerschaft zunimmt. Risiken und Nutzen der eingesetzten Arzneimittel müssten gegeneinander abgewogen und die Therapie gegebenenfalls umgestellt werden. 

 

Quellen: 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 18.-21. September, Mannheim/Heidelberg, Pressekonferenz und Fischer-Betz R, Späthling-Mestekemper S: Schwangerschaft bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen. Z Rheumatol 2013, 72(7): 669-682