Erhöhtes Infektionsrisiko bei Steroidinjektionen vor Gelenkersatz-OP

Intraartikuläre Kortisoninjektionen in den Monaten vor einer Hüft- oder Kniegelenksersatz-OP scheinen das Risiko für periprostethische Infektionen zu erhöhen. Darauf deuten die Daten von zwei großen Studien hin. An der Studie zum Hüftgelenksersatz waren fast 200.000 Patienten beteiligt, von denen 2 % in den letzten 18 Wochen vor dem Eingriff eine Kortisoninjektion erhalten hatten. Bei Patienten, die Injektionen bis 6 Wochen vor dem Eingriff erhalten hatten, war das Risiko für periprosthetische Infektionen innerhalb eines Jahres um 76 % Prozent höher als bei Patienten ohne Injektionstherapie (in absoluten Zahlen 1,52 % vs. 0,87 %, p=0,042), bei Patienten mit einer Kortisonspritze in den Wochen 6-12 vor dem Eingriff war das Risiko um 58 % erhöht. Länger zurückliegende Infektionen hatten keinen Einfluss. In der Studie zum Kniegelenksersatz bei insgesamt knapp 84.000 Patienten wurde sogar für Kortionspritzen bis 7 Monate vor dem Eingriff eine Beeinflussung der Infektionsrate dokumentiert. Das Risiko nahm zu, je kürzer der Abstand zur Op war. Bei einer Spritze einen Monat zuvor war das Risiko um 80 % erhöht.

Quelle

  • Jahrestagung der American Academy of Orthopaedic Surgeons, 1.-5.3.2016, Orlando/Florida, Dr. William Schairer, NYCity, Dr. Nicholas Bedard, Iowa City