Gebärfähige Frauen mit Psoriasis-Arthritis vernachlässigen Verhütung

Sowohl eine Rheumatoide Arthritis (RA) als auch eine Psoriasis-Arthritis (PsA) betrifft nicht selten Frauen im gebärfähigen Alter und wird häufig mit teratogenen Medikamenten behandelt. Bei einigen konventionellen und biologischen DMARDs (u. a. Methotrexat, Leflunomid, Tofacitinib, Apremilast, Rituximab) wird beim Einsatz bei Frauen eine strikte Empfängnisverhütung und ein Absetzen der Medikation ein bis vier Monate vor einer geplanten Schwangerschaft empfohlen (1). In der Praxis werden diese Empfehlungen aber laut Daten aus den USA vor allem von PsA-Patientinnen nicht so strikt befolgt.

Ausgewertet wurden aus drei Erhebungen – zwei in Kliniken, eine unter Teilnehmerinnen eines Onlineforums für Patienten mit entzündlichen Arthritiden – Daten von 138 Patientinnen mit RA und 26 mit PsA im Alter unter 40 Jahren (2). Nach der gepoolten Analyse nutzten fast drei Viertel sowohl der RA- als auch der PsA-Patientinnen sehr effektive Methoden der Verhütung (RA: 31,9 Prozent, PsA: 34,6 Prozent) oder effektive Methoden der Kontrazeption (RA: 31,2 Prozent, PsA: 11,5 Prozent). Große Unterschiede zwischen beiden Patientengruppen zeigten sich aber beim Anteil der Frauen, die gar nicht verhüteten: nur 1,5 Prozent in der RA-Gruppe, aber 23,1 Prozent in der PsA-Gruppe (p=0,0002). Ineffiziente Methoden der Verhütung wurden nach Einschätzung der US-Autoren von 35,5 Prozent der RA- und 11,5 Prozent der PsA-Patientinnen eingesetzt. Die Ergebnisse waren weitgehend unabhängig davon, ob die Patientinnen mit Methotrexat, TNFα-Blockern oder mit neuen DMARDs behandelt wurden.

Quellen

  • (1) Götestam Skorpen C et al.: The EULAR points to consider for use of antirheumatic drugs before pregnancy, and during pregnancy and lactation. Ann Rheum Dis 2016 ;75:795–810
  • (2) Leverenz DL et al.: Contraception methods used by women with rheumatoid arthritis and psoriatic arthritis. Clin Rheumatol 2019, epub January 16, doi: 10.1007/s10067-018-04420-1