Gegensteuern bei pre-RA kann manifeste RA verhindern

Bei Patienten im Frühstadium einer rheumatoiden Arthritis (pre-RA), z. B. mit undifferenzierten Arthritiden, kann durch effizientes Gegensteuern mit nicht-medikamentösen Maßnahmen oder Pharmakotherapie das Risiko einer manifesten rheumatoiden Arthritis (RA) verringert werden.

Bei Patienten mit hohem Progressionsrisiko für eine RA sollte frühzeitig interveniert werden, um die Entwicklung einer RA zu verhindern oder zumindest zu verzögern, berichtete Dr. Kevin Deane von der Universität von Kalifornien in Aurora. An erster Stelle stünden Lebensstilinterventionen wie Rauchstopp.

Untersucht wird aber in Studien auch bereits der Einsatz klassischer RA-Medikamente wie Methotrexat (MTX) und Hydroxychloroquin, als auch von Biologika. In einer Meta-Analyse der Daten von sieben randomisierten kontrollierten Studien bei insgesamt 800 Patienten mit undifferenzierter Arthritis oder ACPA-positiven Arthralgien wurde der Nutzen einer einjährigen Therapie mit MTX, Methylprednison, mit einem TNF-Blocker, Abatacept oder Rituximab dokumentiert. Das RA-Risiko bei Studienende war in den Verumgruppen im Mittel im Vergleich zu Placebo um 28 % verringert.

Für ein hohes Progressionsrisiko bei klinischem Verdacht auf eine Arthralgie sprechen nach Angaben der EULAR folgende Kriterien:

  • Symptome in MCP (Meta-Carpo-Phalangeal)-Gelenken oder Druckempfindlichkeit
  • Morgensteifigkeit > 60 Minuten
  • Stärkste Symptomatik am Morgen
  • Schwierigkeiten, eine Faust zu machen
  • Verwandte ersten Grades mit RA.

Quelle

  • EULAR 2017, Madrid; Session „From pre-RA to established RA“, 16. Juni 2017, Hilliquin S et al., Abstract OP0011