Gewichtsreduktion verringert Knorpelabbau

Übergewicht zählt zu den Risikofaktoren für die Entwicklung einer Kniegelenksarthrose. Australische Forscher konnten jetzt belegen, dass durch eine erfolgreiche Gewichtsreduktion um mindestens 7 Prozent der sukzessive Verlust des Kniegelenkknorpels zumindest im medialen Bereich gebremst werden kann. 

An der Studie nahmen 111 adipöse Erwachsene teil (Body-Maß-Index im Schnitt 36,6 kg/m2). Sie waren im Mittel 52 Jahre alt, knapp ein Drittel hatten eine klinisch gesicherte Kniegelenksarthrose. Rund 40 Prozent der Studienteilnehmer erhielten zur Gewichtsreduktion in einem laparoskopischen Eingriff ein Magenband, die übrigen stellten unter ärztlicher Anleitung ihre Ernährung um und wurden angehalten, körperlich aktiver zu sein. 

Mit zunehmendem Gewichtsverlust der Studienteilnehmer – im Mittel nahmen sie im Verlauf von zwölf Monaten um 9,3 kg ab – verlangsamte sich der in einem Jahr per Kernspin gemessene Verlust an Knorpeldicke im medialen Kniegelenk kontinuierlich; kein Einfluss wurde hingegen auf die Knorpeldicke im lateralen Bereich festgestellt. Auch die Knorpelqualität war im medialen Kompartment umso besser, je mehr Gewicht die Patienten verloren hatten. 

Fazit der Autoren

Durch eine langfristige erfolgreiche Gewichtsreduktion um mindestens 7 Prozent können stark Übergewichtige den Verlust der Knorpeldicke im Kniegelenk bremsen und die Knorpelqualität verbessern. Dies könnte auch die Notwendigkeit eines Kniegelenkersatzes hinauszögern. 

 

Quelle: March L et al.: Weight loss in obese people has structure-modifying effects on medial but not on lateral kneearticular cartilage. Ann Rheum Dis 2012; 71: 26-32