Günstigere COVID19-Verläufe bei RA-Erkrankten unter TNF-Hemmern

Patient*innen mit Rheumatoider Arthritis (RA) unter Systemtherapien, die sich mit COVID-19 infizieren, haben vermutlich im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung i. d. R. ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.

Das legt eine US-Beobachtungsstudie mit Daten von rund 315.000 COVID-19-Infizierten im Zeitraum 02/2020 bis 12/2020 nahe. Erfasst waren u. a. Patient*innen mit RA (n=2306), mit Psoriasis-Arthritis (n=421) und Colitis ulcerosa (n=811). Signifikant erhöht war das Risiko für schwere COVID-19-Verläufe nach Adjustierung an bestehende Komorbiditäten und demografischen Faktoren nur für RA-Patient*innen: Das Risiko für eine Klinikeinweisung war bei ihnen relativ um 25 Prozent und die Klinikmortalität um 35 Prozent höher als bei Infizierten aus der Allgemeinbevölkerung. Die Prognose der RA-Patient*innen war jedoch auch von den eingesetzten Immuntherapeutika abhängig. Am besten fielen die Daten für Tumornekrosefaktor-alpha-Hemmer (TNFi) aus. Das Hospitalisierungsrisiko bei Patient*innen unter dieser Therapie war relativ um 68 Prozent geringer als bei Patient*innen unter Nicht-TNFi-Hemmern und sogar um 23 Prozent geringer als bei COVID-19-Patient*innen ohne Autoimmunerkrankung (Vergleichsgruppe). Bei RA-Patient*innen unter Tofacitinib war das Hospitalisierungsrisiko numerisch, aber nicht signifikant höher als in der Vergleichsgruppe. Unter konventionellen Basistherapeutika war es um rund 20 Prozent erhöht.

Quelle

  • Curtis JR et al. Characteristics, Comorbidities, and Outcomes of SARS-CoV-2 Infection in Patients With Autoimmune Conditions Treated With Systemic Therapies: A Population-based Study. J Rheumatol 2022; doi.org/10.3899/jrheum.210888