Hüft- und Kniegelenkersatz riskant fürs Herz

Bei Patienten mit Hüft- oder Kniegelenkersatz ist in den ersten Monaten nach dem Eingriff laut neuen britischen Daten mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen zu rechnen. Die Daten überraschen, weil in früheren Untersuchungen ein Gelenkersatz mit einem verringerten Herzinfarkt-Risiko korrelierte. Ausgewertet wurden Daten zu knapp 14.000 Patienten mit Knie-TEP und mehr als 6.000 Patienten mit Hüft-TEP. Der Beobachtungszeitraum betrug im Median vier Jahre. Im Vergleich zu gematchten Kontrollpersonen war die Herzinfarkt-Rate im ersten Monat nach OP bei Patienten mit Knie-TEP mehr als 8-fach und bei Patienten mit Hüft-TEP mehr als 4-fach erhöht. Im weiteren Verlauf nahm die Risikoerhöhung stetig ab. Langfristig hatte die Rate kardiovaskulärer Komplikationen keinen Einfluss auf die Prognose von Patienten mit Gelenkersatz, schreiben die Autoren. Anders ist dies hinsichtlich des Risikos für venöse Thromboembolien (VTE). Das VTE-Risiko bleibt langfristig erhöht, bestätigen die Daten.

Quelle

  • Lu N et al.: Total Joint Arthroplasty and the Risk of Myocardial Infarction - A General Population, Propensity Score-Matched Cohort Study. Arthritis Rheumatol 2015, published online, doi: 10.1002/art.3924