Hohe Feinstaubexposition erhöht Risiko für Autoimmunerkrankungen

Eine italienische Beobachtungsstudie hat bestätigt, dass chronische Feinstaubexposition ein Trigger für Autoimmunerkrankungen sein kann. Die Risiken für Rheumatoide Arthritis (RA) waren nach Angaben der Autor*innen bei mit Verkehrs- oder Industrieabgasen exponierten Studienteilnehmer*innen um rund 40 %, für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) um rund 20 % und für Bindegewebserkrankungen (CTD) um etwa 15 % erhöht.

In der Studie wurden die Inzidenzen von Autoimmunerkrankungen bei 81.363 Italiener*innen – im Mittel 65 alt, fast 92 % Frauen – mit einer Feinstaubbelastung über 4 bis 5 Jahre abgeglichen. Eine hohe PM#10-Exposition (≥ 30 µg/m3) bzw. hohe PM2,5-Exposition (≥ 20 µg/m3) war mit einem um 12 bzw. 13 % erhöhten Risiko für eine Autoimmunerkrankung verbunden. Eine hohe Exposition mit PM10-Partikeln korrelierte insbesondere mit einem erhöhten RA-Risiko, eine hohe Exposition mit ultrafeinen PM2,5-Partikeln mit erhöhten Risiken für RA, CED und CTD.

Quelle:

  • Adami G, Pontalti M, Cattani G, et al. Association between long-term exposure to air pollution and immune-mediated diseases: a population-based cohort study. RMD Open 2022;8:e002055; doi.org/10.1136/rmdopen-2021-002055

# PM: Particulate Matter (= Feinstaub)