Körperliches Training unterstützt Knochenaufbau

Patienten mit Osteoporose haben ein erhöhtes Risiko für pathologische Frakturen insbesondere aufgrund von Stürzen. Aus diesen Gründen ist es wichtig die Muskelkraft und Koordination gezielt zu fördern. Wissenschaftler der Abteilung Rheumatologie, Osteologie und Physikalische Medizin der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim konnten nun in einer prospektiven Studie zusätzlich belegen, dass ein wöchentliches Training, das auf die speziellen Bedürfnisse von Osteoporose-Patienten abgestimmt ist, die Knochendichte steigert, den Knochenstoffwechsel positiv beeinflusst und die Schmerzen der Patienten reduziert.

Prospektive Studie über zwei Jahre 

Eingeschlossen in die Studie wurden 42 Patienten mit manifester Osteoporose, die sowohl Kalzium und Vitamin D in adäquater Dosierung als auch Bisphophonate einnahmen. 25 von ihnen erhielten einmal wöchentlich eine osteoporosespezifische Physiotherapie. Diese Therapie umfasste eine Aufwärmphase von 20 Minuten Stretching und 15 Minuten moderatem Walking. Danach folgten Übungen wie beispielsweise Aufstehen aus dem Sitz, Einbeinstand oder Gleichgewichtsübungen auf einem Balance Board. Nach zwei Jahren wurden die Patienten erneut untersucht und mit der Kontrollgruppe, die kein Training absolviert hatte, verglichen.

Bei den Patienten der Übungsgruppe konnte nach zwei Jahren eine signifikante Zunahme der Knochendichte gemessen werden (0,84 ± 0,10 g/cm2 vs. 0,81 ± 0,12 g/cm2, p<0,02). Eine signifikante Verbesserung spezifischer laborchemischer Marker des Knochenstoffwechsels (Serum-Osteocalcin und CrossLaps) in Richtung Knochenaufbau sowie eine Verbesserung der Funktionsparameter zeigten sich nur in der Trainingsgruppe. Auch die mittels der visuellen Analogskala gemessenen Schmerzen nahmen nur in der Übungsgruppe signifikant ab.

Training 1x/Woche ausreichend 

Die Tatsache, dass in der Kontrollgruppe trotz osteoprotektiver medikamentöser Therapie nicht die gleichen positiven Effekte erzielt werden konnten wie in der Trainingsgruppe, zeigt wie wichtig mechanische Stimuli für die Formation stärkerer Knochen sind. Die Autoren betonen, dass ein lediglich einmal wöchentlich durchgeführtes Trainingsprogramm ausreicht, um diese positiven Effekte zu induzieren. Sportliche Aktivitäten sollten dabei dem funktionellen Zustand angemessen und risikobewusst erfolgen.

Weiterführender Hinweis

  • Dischereit G. et al.: Effects of Osteoporosis Specific Standardized Physical Therapy on Functional Capacity, Bone Mineral Density and Bone Metabolism – a 2-Year Prospective and Randomized Study. Phys Med Rehab Kuror 2016; 26(03):124-129