Mehr Deutsche werden wegen RA behandelt

Die Häufigkeit der RA könnte in den Jahren 2009 bis 2015 nach Zahlen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) gestiegen sein (1). Grundlage für die Berechnungen sind die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten. Demzufolge stieg von 2009 bis 2015 die Häufigkeit der Abrechnungsdiagnose RA von 0,87 auf 1,08 Prozent aller Versicherten. Im Jahr 2014 zählte das ZI 80 Neuerkrankungen je 100.000 Krankenversicherte. Frauen erkrankten etwa doppelt so häufig wie Männer. Das ZI sieht in den Zahlen einen Hinweis auf eine wachsende Bedeutung der RA in der vertragsärztlichen Versorgung. „Wir wissen jedoch nicht, ob der beobachtete Anstieg auf eine tatsächliche Zunahme der Krankheit zurückgeht“, so Prof. Dr. rer. pol. Angela Zink aus Berlin vom Beirat der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) (2). Es könne auch an einem veränderten Kodierverhalten der Ärzte liegen. Beispielsweise könnten verbesserte Möglichkeiten der Frühdiagnose oder der Therapie zu einem Anstieg geführt haben. Einfluss habe auch die Qualität der Diagnosen. Prof. Dr. med. Hanns-Martin Lorenz aus Heidelberg, Präsident der DGRh, betont: „Um die Situation der Betroffenen zu verbessern, ist es besonders wichtig, dass internistische Rheumatologen die Patienten versorgen“ (2). Nach Schätzung der DGRh leiden etwa 1,5 Mio. Deutsche an einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung.

Quellen

  • (1) Steffen A et.al: Epidemiologie der rheumatoiden Arthritis in Deutschland – eine Analyse anhand bundesweiter vertragsärztlicher Abrechnungsdaten. Versorgungsatlas-Bericht Nr. 17/08. Berlin 2017; DOI: 10.20364/VA-17.08
  • (2) Pressemitteilung der DGRh vom 28.11.2017