Opioidtherapie bei Frauen: Vermehrt kardiovaskuläre Komplikationen

Eine längerfristige Opioidtherapie wegen chronischer Nicht-Tumorschmerzen (CNTS) scheint für Frauen besonders riskant zu sein. Hinweise dafür hat die Schlaganfallstudie REGARDS in den USA mit insgesamt rund 30.000 Teilnehmern geliefert, darunter 1.850 Personen mit einer Opioidtherapie aufgrund von Nicht-Tumorschmerzen. Die Studienteilnehmer wurden in den Jahren 2003 bis 2007 in die Studie aufgenommen und im Median mehr als 5 Jahre beobachtet. Im Studienzeitraum wurden rund 1.360 kardiovaskuläre Ereignisse (105 bei Opioid-Patienten), 750 Schlaganfälle (55) und 1.120 kardiovaskulär bedingte Todesfälle (104) registriert. In der Gesamtgruppe war bei Patienten unter Opioidtherapie die KHK-Mortalität um 24 Prozent erhöht, berichten die Autoren. Bei geschlechtsspezifischer Analyse zeigte sich die Erhöhung des kardiovaskulären Risikos unter Opioiden nur bei Frauen. Bei ihnen war das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse um knapp 40 Prozent und die KHK-Mortalität um zwei Drittel höher als bei Frauen, die keine Opioide einnahmen. Auf die Schlaganfallrate hatte die Therapie keinen Einfluss.

Die Autoren weisen darauf hin, dass trotz unbekannter Risiken die Verschreibung von Opioden wegen Nicht-Tumorschmerzen in den USA im letzten Jahrzehnt deutlich zugenommen hat.

Quelle

  • Khodneva Y et al.: Prescription Opioid Use and Risk of Coronary Heart Disease, Stroke, and Cardiovascular Death among Adults from a Prospective Cohort (REGARDS Study). Pain Med 2015, published online September 11, doi: 10.1111/pme.12916