Orale Kontrazeption mit milderem Verlauf einer frühen RA assoziiert

Rheumatologen aus Berlin und Regensburg haben Hinweise dafür gefunden, dass die Einnahme oraler Kontrazeptiva bei Frauen mit früher RA einen günstigen Verlauf auf die Erkrankung haben könnte. Der Zusammenhang zeigte sich sowohl bei Frauen mit aktueller als auch früherer Einnahme der Pille. Die Wissenschaftler werteten Daten zu rund 270 RA-Patientinnen im Alter von 18-60 Jahren aus, von denen knapp zwei Drittel eine frühere Exposition zu oralen Kontrazeptiva (OC) hatten. 20 Prozent verhüteten aktuell mit OC. Bei Beurteilung der Krankheitsaktivität, Funktionalität und Lebensqualität der Frauen nach zwölf Monaten schnitten Patientinnen mit positiver OC-Anamnese signifikant besser ab als Frauen, die nie Kontrazeptiva eingenommen hatten. Beim RAID-Score zur Beurteilung der Lebensqualität wurden über den Verlauf von zwei Jahren konstant bessere Werte für Frauen der Hormongruppe belegt. Auch orale Glukokortikoide wurden von Frauen ohne Hormoneinnahme häufiger benötigt, vor allem in der Gruppe mit eingeschränkten Funktionsscores. Die Autoren vermuten, dass die protektiven Wirkungen von OC eher über zentralnervöse Stoffwechselwege als durch Unterdrückung einer peripheren Entzündung vermittelt werden könnten.

Quelle

  • Albrecht K et al.: The association between the use of oral contraceptives and patient-reported outcomes in an early arthritis cohort. Arthritis Care & Research 2015, published online, doi: 10.1002/acr.22667