Partizipative Therapieentscheidung – laut EULAR oberstes Gebot beim RA-Management

Die European League Against Rheumatism (EULAR) hat Ende 2013 ihre Therapieempfehlungen zum Management einer RA aktualisiert. Von dem 33-köpfigen Expertengremium aus elf europäischen Ländern werden nach einem Literaturupdate seither neben drei übergeordneten Therapieprinzipien 14 spezifische Therapieempfehlungen genannt. Oberstes Gebot ist es, die Patienten an der Entscheidung über die Behandlung zu beteiligen. Hervorgehoben wird außerdem die Rolle der Rheumatologen als primäre Ansprechpartner für RA-Patienten sowie die individuellen medizinischen und sozialen Kosten, die es bei der Therapie zu berücksichtigen gilt. Hier die wichtigsten der 14 spezifischen Therapieempfehlungen:

  • Mit der Therapie mit DMARDs sollte so früh wie möglich nach Diagnose einer RA begonnen werden.
  • Therapieziel ist bei jedem Patienten das Erreichen einer Remission oder zumindest einer niedrigen Krankheitsaktivität. Werden diese Ziele nicht innerhalb von 6 Monaten erreicht (bisher 3 Monate), sollte ein Wechsel der Behandlung erfolgen.
  • Methotrexat ist das Medikament der ersten Wahl; gibt es Kontraindikationen, wird anstelle von MTX Sulfasalazin oder Leflunomid empfohlen. Bei DMARD-naiven Patienten kann auch bereits initial eine Kombinationstherapie mit synthetischen DMARDs erfolgen.
  • Eine Therapie mit niedrig-dosierten Glukokortikoiden (bis 7,5 mg Prednisolonäquivalent täglich) sollte initial über eine Dauer von bis zu 6 Monaten erwogen werden; dann sollten die Substanzen ausgeschlichen werden.
  • Bei Patienten, die auf MTX und/oder weitere Therapiestrategien mit synthetischen DMARDs nicht ansprechen, sollte ein Biologikum in Kombination mit MTX eingesetzt werden. Reicht dies nicht aus, sollte das Biologikum gewechselt werden.
  • Formuliert wurde auch eine Therapie-Deeskalationsstrategie bei Patienten in stabiler Remission (6-12 Monate) nach Absetzen von Glukokortikoiden: zunächst das Biologikum ausschleichen, dann in Absprache mit den Patienten evtl. vorsichtig die Dosis des synthetischen DMARD reduzieren.

Quelle:

  • Smolen S et al.: EULAR recommendations for the management of rheumatoid arthritis with synthetic and biological disease-modifying antirheumatic drugs: 2013 update. Ann Rheum Dis 2013, published online October 25