Periphere SpA-Manifestationen erhöhen oft Krankheitslast einer axialen Erkrankung

Rund die Hälfte aller Patienten mit axialen SpA hat laut Ergebnis einer niederländischen Studie auch periphere Krankheitsmanifestationen wie Arthritis, Enthesitis und Daktylitis. Diese Manifestationen tragen in beträchtlichem Maße zur Gesamtkrankheitsaktivität bei.

Die übliche Einteilung von SpA-Patienten nach den Kriterien der ASAS (Assessment of SpondyloArthritis international Society) in solche mit peripherer und solche mit axialer Erkrankung sei ungenau, schreiben Dr. Dominique Baeten und seine Kollegen vom rheumatologischen Klinikum der Universität Amsterdam. Denn Patienten mit peripherer SpA hätten definitionsgemäß keine entzündlichen Rückenschmerzen, umgekehrt schließe allerdings eine axiale Erkrankung keine peripheren Krankheitsmanifestationen aus.

Die Rheumatologen untersuchten die Verteilung der Symptomatik bei 314 SpA-Patienten aus Universitätszentren in Amsterdam und Utrecht. 230 Patienten erfüllten die Kriterien einer axialen SpA, davon hatten aber nur 49 Prozent eine rein axiale Erkrankung und 51 Prozent sowohl Rückenschmerzen als auch periphere Zeichen der Erkrankung: 64 Prozent hatten periphere Arthritiden, fast ebenso viele eine Enthesitis, 8 Prozent eine Daktylitis und 26 Prozent eine Uveitis. Im Vergleich zur Gruppe der Patienten mit peripherer SpA (n=84) waren Patienten mit axialer Erkrankung jünger (41 vs. 48 Jahre), etwas häufiger männlich (63 vs. 58 Prozent), sie hatten einen früheren Krankheitsbeginn (im Mittel im Alter von 32 vs. 38 Jahren), waren häufiger HLA-B27-positiv (76 vs. 27 Prozent) und hatten häufiger eine positive Familienanamnese der Erkrankung (37 vs. 27 Prozent).

Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen mit axialer SpA waren bei diesen Parametern nicht sehr groß, betonen die Autoren. Auffällig war jedoch eine deutlich höhere Krankheitsaktivität bei Patienten mit zusätzlichen peripheren Manifestationen, sowohl bei Beurteilung mit dem BASDAI (5,4 vs. 4,4) als auch dem ASDAS-CRP (3,0 vs. 2,6). Dies könnte auch die Folge einer unzureichenden Behandlung sein. Axiale SpA-Patienten mit peripheren Krankheitszeichen wurden deutlich seltener mit konventionellen DMARDs behandelt als Patienten mit peripherer SpA (23 vs. 67 Prozent), sogar wenn sie eine höhere Krankheitsaktivität als die Vergleichsgruppe hatten.

Quelle

  • de Winter JJ et al.: Peripheral disease contributes significantly to the level of disease activity in axial spondyloarthritis. RMD Open 2019;5:e000802. doi:10.1136/rmdopen-2018-000802