RA-Patienten mit Atherosklerose unter Tofacitinib kardiovaskulär gefährdet

In der Sicherheitsstudie „ORAL Surveillance“ mit 4.362 RA-Patienten, die mindestens 50 Jahre alt sind und mindestens einen zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktor aufweisen, gab es ein Sicherheitssignal für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko unter Tofacitinib (2x 5 mg oder 10 mg täglich) im Vergleich zu TNFi (Adalimumab 40 mg 1x/2 Wochen oder Etanercept 50 mg 1x/Woche). Das kardiovaskuläre Risiko sollte bei der Wahl des Januskinase (JAK) Inhibitors berücksichtigt werden. Besonders hoch ist das kardiovaskäre Risiko unter Tofacitinib bei RA-Patienten mit manifester Atherosklerose.Dies bestätigt eine neue Post-hoc-Analyse der ORAL-Surveillance-Daten, die beim ACR-Kongress vorgestellt worden ist.

In der Analyse wurden erweiterte kardiovaskuläre Endpunkte untersucht – neben dem 3-fach-Endpunkt MACE-3 (kardiovaskulärer Tod, nicht-tödlicher Herzinfarkt, Schlaganfall) weitere Ereignisse wie zusätzlich instabile Angina pectoris (MACE-4), koronare Revaskularisation (MACE-5), transitorische ischämische Attacke (MACE-6), periphere Gefäßerkrankung (MACE-7) und venöse Thromboembolien (VTE, MACE-8). Alle Endpunkte waren unter Tofacitinib numerisch häufiger als in der TNFi-Gruppe, signifikant waren die Unterschiede aber nur bei MACE-8 plus VTE für die 10-mg-Dosierung (Hazard Ratio [HR] = 1,38; 95 %; CI = 1,02 – 1,85). Treiber des erhöhten kardiovaskulären Risikos unter Tofacitinib waren Myokardinfarkte und VTE.

Quelle

  • Buch MH, et al.: Risk of Extended Major Adverse Cardiovascular Event Endpoints with Tofacitinib vs TNF Inhibitors in Patients with Rheumatoid Arthritis: A Post Hoc Analysis of a Phase 3b/4 Randomized Safety Study. ACR Convergence 2022, Abstract (L06) unter iww.de/s7570