Überzeugt zu sein von der Behandlungsnotwendigkeit geht mit hoher Therapieadhärenz einher

Psychologische Faktoren sind für die Therapieadhärenz von Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen offenbar von größerer Bedeutung als Krankheits- oder Medikations-bezogene Faktoren. Dies gilt nach Daten einer Studie bei 3.390 Patienten gleichermaßen für Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA, n=1.943), mit Psoriasis-Arthritis (PsA, n=635) und ankylosierender Spondylitis (AS, n=812).

Überzeugt zu sein von der Behandlungsnotwendigkeit in Verbindung mit geringen Bedenken wegen ungenügender Wirksamkeit oder Nebenwirkungen – das sind gute Voraussetzungen für eine hohe Therapieadhärenz bei rheumatologischen Patienten. Und diese Einschätzung erfüllten immerhin 44 bis 49 Prozent der befragten Studienteilnehmer. Aber: Fast ebenso viele äußerten sich ambivalent und zeigten Bedenken, nur wenige waren gleichgültig oder skeptisch. D. h.: Aufklärung und ggf. Überzeugungsarbeit vor Therapiebeginn sind wichtige Optionen, die Therapieadhärenz von RA-, PsA- und vor allem AS-Patienten zu optimieren.

Bei älteren wurde zudem eine höhere Therapieadhärenz beobachtet als bei jüngeren Patienten, bei „Kaukasiern“ eine höhere Adhärenz als bei anderen Ethnien. Eher weniger von Bedeutung waren Krankheitsaktivität und -dauer. Bei Einsatz von TNFɑ-Blockern (allein oder in Kombination) wurden höhere Adhärenzwerte dokumentiert als bei konventionellen DMARDs oder NSAR. Nachteil der Studie: Die Adhärenzeinschätzung basierte auf Patientenangaben.

Quelle

  • Smolen JS et al.: Predicting adherence to therapy in rheumatoid arthritis, psoriatic arthritis or ankylosing spondylitis: a large cross-sectional study. RMD Open 2019;5:e000585. doi: 10.1136/rmdopen-2017-000585