Ungünstige Prognose bei RA-Patienten mit Fibromyalgie

Rund jeder zehnte Patient mit Rheumatoider Arthritis (RA) leidet auch unter einer Fibromyalgie (FM). Bei diesen Patienten ist der Krankheitsverlauf laut norwegischen Registerdaten besonders ungünstig: Die Krankheitsaktivität ist höher und häufiger als bei anderen RA-Patienten liegt eine Fatigue vor.

Eine FM zählt in der neuen ICD11-Klassifikation zu den chronischen primären Schmerzsyndromen, bei denen andere Ursachen ausgeschlossen sind. Aufgrund der Häufung der Erkrankung bei RA-Patienten sollte allerdings insbesondere bei schlecht auf die Standardtherapie ansprechenden Patienten auch an eine Fibromyalgie als Begleiterkrankung gedacht werden, berichtete Dr. Sella Proven aus Oslo beim europäischen Rheumakongress im Juni 2017 in Madrid.

Proven und ihre Kollegen haben 488 RA-Patienten aus dem Oslo-Register 1999 in eine Zehn-Jahres-Studie eingeschlossen, darunter 40 Patienten, die die ACR-Kriterien für eine Fibromyalgie erfüllten: mindestens 11 „tenderpoints“ an 18 untersuchten Stellen. Die Studienteilnehmer waren im Mittel 60 Jahre alt, 87 % waren weiblich. Bereits zu Beginn der Studie waren Krankheitsaktivität der RA, beurteilt mit DAS28, Intensität von Schmerzen und Zahl der geschwollenen und empfindlichen Gelenke in der Gruppe der FM-Patienten signifikant höher als bei den übrigen Patienten, berichtete Proven. Zudem wurden in der FM-Gruppe häufiger Fatigue, Bauchschmerzen und Konzentrationsstörungen dokumentiert. Auch im Verlauf – bei Studienende konnten noch Daten von 192 Patienten ausgewertet werden – veränderten sich die genannten Parameter in der FM-Gruppe ungünstiger als in der Vergleichsgruppe.

Quelle

  • EULAR 2017, Madrid; Session „Fibromyalgia: a disease of the peripheral or central nervous system“, 14. Juni 2017, Dr. S. Proven, Oslo, Abstract OP0005