Uveitis führt häufig zu Komplikationen

Eine Uveitis ist die häufigste extraartikuläre Manifestation bei Kindern und Jugendlichen mit Juveniler Idiopathischer Arthritis (JIA) und führt häufig zu Komplikationen. In der ICON-Studie entwickelte jedes siebte Kind mit JIA eine Uveitis und knapp die Hälfte von ihnen im 5-Jahres-Follow-up Komplikationen wie Katarakt und Glaukom.

JIA-Patient*innen mit einer Uveitis sollten sofort zum Augenarzt überwiesen werden, betonte Prof. Dr. Kirsten Minden, Kinderrheumatologin an der Universitäts-Kinderklinik der Berliner Charité, bei der Pressekonferenz anlässlich des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in Berlin. Unerkannt und unbehandelt könne eine Uveitis rasch zu schwerwiegenden Komplikationen mit Sehkrafteinbußen bis hin zur Erblindung führen. Die Früherkennung der Augenmanifestation ist allerdings häufig eine Herausforderung. Gerade bei jungen Patient*innen bis zum Alter von 2 Jahren fehlten typische Warnzeichen für eine Entzündung der Uvea wie Schmerzen oder gerötete Augen.

In der ICON-Studie, die bereits vor 10 Jahren begann, sind Häufigkeit und Verlauf der Uveitis bei 955 Patient*innen untersucht worden. 133 Studienteilnehmer*innen (14 %) entwickelten eine Uveitis. Rund drei Viertel waren weiblich, 86 % waren Autoantikörper (ANA)-positiv und 70 % hatten eine Oligoarthritis. Die JIA war im Schnitt im Alter von 3,1 Jahren, die Uveitis im Alter von 4,4 Jahren diagnostiziert worden. Bei 97 Betroffenen wurde der Verlauf der Augenmanifestation mithilfe von ophthalmologischen Fragebögen über einen Zeitraum von im Schnitt 5,8 Jahren dokumentiert. Bei jedem vierten Kind mit Uveitis seien bereits bei Diagnose der Augenentzündung okuläre Komplikationen festgestellt worden, betonte Minden. Im weiteren Verlauf wurden sie bei fast jedem zweiten Betroffenen festgestellt. Am häufigsten waren entzündungsbedingte Verklebungen der Augenhaut (31 %), Katarakt (27 %) und erhöhter intraokulärer Druck (12 %), mit oder ohne Glaukom. Mindestens jedes vierte Kind mit Komplikationen sei zu spät zum Augenarzt überwiesen worden, sagte die Kinderrheumatologin. Standardtherapie bei einer Uveitis sind Kortisontropfen, die aber möglichst nicht langfristig eingesetzt werden sollen, so Minden. Bei Beurteilung nach 5 Jahren hatten über 90 % der Patient*innen mit Uveitis keine relevante Einschränkung der Sehstärke, bei 83 % war die Uveitis weitgehend unter Kontrolle, 40 % erreichten eine Remission.

Quelle

  • Klotsche J, Minden K et al.: Course of uveitis in children with juvenile idiopathic arthritis: data from the Inception Cohort of Newly diagnosed patients with JIA (ICON-JIA) study. DGRh-Kongress 2022, POS0336; iww.de/s6991