Weniger schwere COVID-19-Verläufe unter Therapie mit TNF-alpha-Inhibitoren

Laut Daten des deutschen COVID-19-Rheumaregisters könnte eine Therapie mit TNF-alpha-Inhibitoren (TNFi) vor schweren Verläufen einer COVID-19-Erkrankung schützen. Im Vergleich zu Patienten mit anderen Biologikatherapien waren sowohl die Rate von Hospitalisierungen als auch von Beatmungen und Sterbefällen deutlich verringert. In der Studie wurden Daten von 269 Patienten mit SARS-CoV2-Infektion unter Therapie mit TNFi (meist Adalimumab oder Etanercept) mit denen von 874 infizierten Rheuma-Patienten verglichen, die mit anderen Biologika behandelt wurden. Die häufigsten COVID-19-Symptome waren in beiden Gruppen trockener Husten, Fieber und Fatigue. Eine Hospitalisierung aufgrund einer SARS-CoV2-Infektion war nur bei 12 % der mit TNFi behandelten Patienten erforderlich im Vergleich zu 29 % in der Vergleichsgruppe. Eine Sauerstofftherapie war bei 5 % vs. 22 % der Patienten erforderlich und eine invasive Beatmung bei 2 % vs. 6 %. In der TNFi-Gruppe wurden keine Todesfälle beobachtet, in der Vergleichsgruppe 49 (5,7%). Die Studienteilnehmer waren im Median 52 (TNFi-Gruppe) bzw. 58 Jahre (andere bDMARDs) alt. Die häufigsten Diagnosen waren RA, ankylosierende Spondylitis und PsA. Vor der SARS-CoV2-Infektion hatten rund die Hälfte der Patienten eine stabile Erkrankung und ein Drittel eine geringe Krankheitsaktivität. Die Analyse bestätigte, dass die Einnahme von Glukokortikoiden und eine hohe Krankheitsaktivität mit einer ungünstigen COVID-19-Krankheitsverlauf korrelierte.

Quelle

  • Hasseli R et al. Does TNF-Inhibition decrease the risk of severe COVID-19 in RMD-patients? EULAR 2021, Abstract OP0283.