Etwa jeder fünfte RA-Patient erhält eine Hüft- oder Knie-TEP

Eine Rheumatoide Arthritis (RA) ist aufgrund der persistierenden Synovitis und systemischen Entzündung ein Risikofaktor für eine sekundäre Arthrose. Dies führt auch zu einem deutlich erhöhten Risiko der Patienten, einmal eine Knie- oder Hüft-Totalendoprothese (TEP) zu benötigen. In einer Studie wurde jetzt anhand von Daten des englischen National Health Service das Lebenszeitrisiko der Patienten für einen solchen Eingriff errechnet.

In die Analyse wurden knapp 14.000 RA-Patienten eingeschlossen, der Beobachtungszeitraum betrug bis zu 15 Jahre. In diesem Zeitraum erhielten 9,7 Prozent der Patienten eine Knie- und 7,7 Prozent eine Hüft-TEP. Daraus errechneten die Autoren für das Durchschnittsprofil eines RA-Patienten (Nichtraucher, Frau, 64 Jahre, keine weiteren Komorbiditäten, Body-Mass-Index 27, oberste sozioökonomische Quintile) ein Lebenszeitrisiko von 22 Prozent für eine Knie-TEP und von 17 Prozent für eine Hüft-TEP. Das Risiko sei damit etwa doppelt so hoch wie in der britischen Allgemeinbevölkerung, so das Team von Wissenschaftlern um Edward Burn von der Universität von Oxford. Bei jüngeren RA-Patienten ist den Daten zufolge das Lebenszeitrisiko für ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk noch höher, bei älteren Patienten etwas geringer als errechnet. Keinen Einfluss auf die Ergebnisse hatten Geschlecht, sozioökonomischer Status und Raucherstatus.

Quelle

  • Burn E et al.: Lifetime risk of knee and hip replacement following a diagnosis of RA: findings from a cohort of 13.961 patients from England. Rheumatology 2019; doi: 10.1093/rheumatology/kez143