Neue Empfehlungen zum PsA-Management

Die European League Against Rheumatism (EULAR) hat ihre Behandlungsempfehlungen zum Management einer Psoriasis-Arthritis (PsA) aktualisiert. Im Vergleich zum letzten Update aus dem Jahr 2015 wurden als neue Therapieoption JAK-Inhibitoren berücksichtigt; aufgezeigt werden die verschiedenen Möglichkeiten des Therapiewechsels bei ungenügendem Ansprechen wie auch des Ausschleichens der DMARD-Therapie bei anhaltender Remission.

An der grundsätzlichen Therapiestrategie hat sich nichts geändert: Empfohlen wird eine Treat-to-Target-Strategie mit dem Ziel einer klinischen Remission (vor allem in frühen Krankheitsstadien) oder zumindest einer niedrigen Krankheitsaktivität (bei Patienten mit etablierter Erkrankung). Innerhalb von drei Monaten nach Therapiebeginn sollte eine mindestens 50-prozentige Verringerung der Krankheitsaktivität und nach sechs Monaten das Therapieziel erreicht werden.

Der Fokus der Empfehlungen – sechs übergeordnete Therapieprinzipien und zwölf konkrete Handlungsempfehlungen – liegt auf dem Management der muskuloskelettalen Manifestationen der PsA. Berücksichtigt werden müssen aber auch andere Manifestationen der Erkrankung an Haut, Augen und Gastrointestinaltrakt sowie häufige Komorbiditäten (Metabolisches Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen). Sie sollten in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit anderen Fachärzten konsequent behandelt werden.

Zur Linderung muskuloskelettaler Symptome werden initiale NSAR empfohlen, ergänzt durch lokale Glukokortikoid-Injektionen. Systemische Glukokortikoide sollten bei Bedarf nach sorgfältiger Indikationsstellung (nicht empfohlen bei axialer Erkrankung) nur vorübergehend in der niedrigst möglichen Dosierung eingesetzt werden. Patienten mit Polyarthritis sollten frühzeitig mit konventionellen synthetischen (cs) DMARDs behandelt werden. Erste Wahl ist Methotrexat, insbesondere bei relevanter Hautbeteiligung. Auch bei einer Mono- oder Oligoarthritis sollte eine Therapie mit csDMARDs erwogen werden, vor allem bei Vorliegen ungünstiger Prognosefaktoren wie strukturellen Schäden, hoher Blutsenkungsgeschwindigkeit oder hohen CRP-Werten, Daktylitis oder Nagelbeteiligung. Sprechen die Patienten auf csDMARDs nicht ausreichend an, werden Biologika empfohlen, bei relevanter Hautbeteiligung bevorzugt TNF-alpha-Blocker, Interleukin (IL)-17A- oder IL-12/23-Blocker, bei vorherrschender axialer Erkrankung TNF-alpha- oder IL-17A-Blocker. JAK-Inhibitoren werden bei ungenügendem Ansprechen auf mindestens ein biologisches DMARD empfohlen, Phosphodiesterase-4-Hemmer ebenfalls als Drittlinientherapie, vor allem bei eher milder Erkrankung.

Quelle

  • Gossec L, Baraliakos X, Kerschbaumer A et al.: EULAR recommendations for the management of psoriatic arthritis with pharmacological therapies: 2019 update. Ann Rheum Dis 2020; 79: 700–712.