Klinisch verdächtige ArthralgieBei ACPA-negativen Patienten präventive Gabe von Methotrexat wirksam
Bei ACPA (anti-citrullinated protein antibody)-negativen Patienten mit klinisch verdächtigen Arthralgien und erhöhtem Risiko für eine Rheumatoide Arthritis (RA) kann laut Daten der niederländischen TREAT EARLIER-Studie durch eine präventive Therapie mit Methotrexat (MTX) über ein Jahr das Risiko einer manifesten RA verringert werden. Eine Risikostratifizierung lohne sich bei klinisch verdächtiger Arthralgie, um Patienten zu identifizieren, die von einer vorübergehenden MTX-Therapie profitieren könnten, schreiben die Autoren.
236 Patienten ab 18 Jahren mit Arthralgien und subklinischer Gelenkentzündung, 65% Frauen, wurden in die Studie mit vierjährigem Follow-up aufgenommen.182 Patienten (77%) waren ACPA-negativ und 54 (23%) ACPA-positiv. Die Studienteilnehmer erhielten randomisiert eine einmalige intramuskuläre Glukokortikoid- bzw. Placebo-Injektion (120 mg Methylprednisolon), gefolgt von einer einjährigen MTX-Therapie oder einer Scheinbehandlung.
Nach 4 Jahren hatten 52 Patienten (22%) eine RA entwickelt, wobei sich insgesamt keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen zeigten (25 Patienten in der Therapie- und 27 Patienten in der Placebogruppe). Eine signifikante Risikoreduktion durch die präventive Therapie wurde nur bei den 66 ACPA-negativen Patienten mit erhöhtem RA-Risiko (36%) für eine persistierende klinisch offensichtliche entzündliche Arthritis beobachtet. Nur 3 der 35 Patienten (9%) der Verumgruppe entwickelten eine RA im Vergleich zu 9 von 31 Patienten (29%) der Placebogruppe (hazard ratio [HR] 0,27, 95% CI 0,07–0,99; p=0,034).
Bei den 116 ACPA-negativen Patienten, die laut dem Vorhersagemodell ein geringes RA-Risiko hatten, wurde nur tendenziell das RA-Risiko gesenkt: Nach 4 Jahren waren 4 von 53 (8%) vs. 6 von 63 (10%) betroffen (HR 0,79; 95% CI 0,22-2,80, p=0,71). Subklinische Gelenkentzündung, körperliche Funktionalität und Griffstärke besserten sich in der ACPA-negativen Gruppe mit erhöhtem RA-Risiko unter präventiver Therapie kontinuierlich. Keine Therapieeffekte wurden in der Gruppe mit niedrigem RA-Risiko beobachtet.
- Domoulin QA et al. Development of rheumatoid arthritis after methotrexate in anticitrullinated protein antibody-negative people with clinically suspect arthralgia at risk of rheumatoid arthritis: 4-year data from the TREAT EARLIER trial. The Lancet Rheumatol 2024; 6 (12): e827-e836. doi.org/ 10.1016/S2665-9913(24)00196-6
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