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Ausgabe 2/2025

EpidemiologieVersorgungsatlas: Autoimmunerkrankungen nehmen in Deutschland weiter zu

26.05.2025
Ausgabe 2/2025
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Etwa jeder zehnte Deutsche leidet laut aktuellen Zahlen zu rund 73 Mio. GKV-Versicherten für das Jahr 2022 an mindestens einer Autoimmunerkrankung. Die Prävalenz fast aller bewerteten 30 Autoimmunerkrankungen stieg von 2012 bis 2022 insgesamt um 22% von 7,06% im Jahr 2012 auf 8,61% im Jahr 2022. Psoriasis (Prävalenz 1,85% ) und Rheumatoide Arthritis (1,36%) zählen zu den häufigsten Autoimmunerkrankungen, Platz 1 belegt die Hashimoto-Thyreoiditis (2,30%).

NHANES-Studie RA: Neue Hinweise für Mortalitätsreduktion durch gesunde Ernährung

26.05.2025
Ausgabe 2/2025
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Inwieweit durch Ernährung die Prognose von Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) beeinflusst werden kann, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Neue Daten, die für eine mögliche Reduktion sogar der Gesamtmortalität durch eine gesunde Ernährung mit hohem antientzündlichen Potenzial sprechen, liefert eine weitere Auswertung der US-amerikanischen NHANES-Studie. Patienten mit hoher Adhärenz zu einer gesunden Ernährung, die einer mediterranen Kost ähnelt, hatten eine um 30% reduzierte Gesamtmortalität (Hazard Ratio [HR] 0,70; 95% CI: 0,53–0,92; adjusted p=0,01). Allerdings ergaben nicht alle Analysen der komplexen Ernährungsscores auf Basis des Healthy Eating Index (HEI-2015) und des Dietary Inflammatory Index (DII) eine signifikante Mortalitätsreduktion.

Rheumatoide Arthritis (RA)Adalimumab-Talspiegel ≥ 4 mg/l mit Ansprechen und Remission assoziiert

26.05.2025
Ausgabe 2/2025
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Es gibt zunehmend mehr Evidenzen, dass durch eine personalisierte Therapie mit therapeutischem Drug Monitoring die Ergebnisse einer Biologikatherapie bei RA-Patienten verbessert werden könnten. Dieses Konzept konnte durch eine Post-hoc-Analyse der Daten aus der Phase-III-Studie ADMYRA mit dem Adalimumab (ADL)-Biosimilar Hyrimoz unterstrichen werden. Es wurde ein Cut-off der Talspiegel von 3,9 mg/l ermittelt (OR 3.88 (95% CI 1.80, 8.38), p<0.001). Werte darüber korrelierten mit einer fast 4-fach erhöhten Chance einer DAS28-ESR (Disease Activity Score 28-Erythrozyten-Sedimentationsrate) und niedrigen CRP (C-reaktives Protein)-Werten in Woche 12, 24 und 48. An der Studie nahmen initial 336 RA-Patienten mit mittelgradiger bis schwerer aktiver RA unter Therapie mit DMARDs teil, die unter fortgesetzter Methotrexat-Therapie auf ADL umgestellt wurden. Jeweils vor der nächsten ADL-Gabe in den Wochen 2, 4, 12, 24, 36 and 48 wurden Serumtalspiegel des TNFi und neutralisierende Antidrug-Antikörper (nADAs) bestimmt und mit dem Ansprechen korreliert. Im Median betrugen die ADL-Talspiegel 6,4 mg/l (IQR 3,4–9,5) in Woche 12, 7,5 mg/l (IQR 3,5–10,9) in Woche 24 und 7,6 mg/l (IQR 3,6–12,0) in Woche 48. Niedrige Talspiegel < 1,0 mg/l wurden bei den meisten Patienten mit dem Nachweis von nADAs assoziiert. Bei Patienten mit ADL-Talspiegeln ≥ 3,9 mg/l waren die Raten einer DAS28-ESR-Remission (Werte < 2,6) bzw. einer niedrigen Krankheitsaktivität (≤ 3,2) deutlich höher als bei Patienten mit ADL-Talspiegeln < 3,9 mg/l (Odds Ratio 3,88; 95% CI 1,80–8,38 bzw. 3,38; 95% CI 1,86–6,16, p < 0,001). Bei ADL-Talspiegeln deutlich über 4 mg/l war der Zusatzgewinn an Effektivität nur gering. Fazit der Autoren: ADL-Talspiegel ≥4,0 waren in der gesamten 1-jährigen Studienzeit mit einem besseren Ansprechen assoziiert und sollten beim Therapeutic Drug Monitoring (TDM) einer ADL-Therapie als unterer Zielwert gelten.

Interstitionelle Lungenerkrankungen Männlich, seropositiv, Raucher = hohes Risiko für RA-assoziierte ILD

26.05.2025
Ausgabe 2/2025
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Auf interstitionelle Lungenerkrankungen (ILD) als extraartikuläre Manifestationen einer Rheumatoiden Arthritis (RA) sollte geachtet werden, so das Ergebnis einer Fall-Kontroll-Studie mit RA-Patienten mit und ohne ILD. Besonders ungünstig war die Kombination „männlich, Seropositivität und Raucher”. Diese Gruppe hatte ein fast 7-fach erhöhtes Risiko für eine ILD vom Subtyp herkömmliche interstitielle Pneumonie (UIP) im Vergleich zu Patienten ohne ILD-Risikofaktoren (Odds Ratio [OR] 6,89; 95% CI 2,41–19,7). Ausgewertet wurden Daten von 208 RA-Patienten mit ILD und von 547 RA-Patienten ohne ILD bezüglich demographischer, serologischer und Lebensstil-Faktoren. Dabei zeigte sich, dass männliches Geschlecht (OR 2,15; 95% CI 1,33–3,48), Seropositivität (OR 2,08, 95% CI 1.24–3,48) und höheres Alter (OR 1,03 pro Jahr; 95% CI 1,33–3,48) Risikofaktoren für eine RA-UIP waren, während eine RA-NSIP (nicht-spezifische interstitielle Pneumonie) nur mit RA-Autoantikörpern assoziiert wurde (OR 3.21, 95% CI 1.36–7.56). Geschlechterunterschiede spielten bei diesem ILD-Subtyp keine Rolle. Bei rauchenden RA-Patienten wurde ein erhöhtes Risiko für nicht-fibrotische ILD belegt (OR 2,81; 95% CI 1,52–5,21).

ACR Convergence 2024Invasive Vagusnerv-Stimulation: wirksame letzte Option bei RA

26.05.2025
Ausgabe 2/2025
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US-Forscher haben die Wirksamkeit einer zervikalen Vagusnerv-Stimulation per implantiertem Device bei moderater bis schwerer Rheumatoider Arthritis (RA) und ungenügendem Ansprechen auf mindestens ein Biologikum bzw. Small molecule (b/tsDMARDs) belegen können. Nach 24 Wochen zeigten mehr als 50% der Behandelten eine mindestens 20%ige Verbesserung der American College of Rheumatology-Ansprechkriterien (ACR20).

Nierenfunktion Hohe RA-Aktivität mit rascherem Abfall der Nierenfunktion assoziiert

26.05.2025
Ausgabe 2/2025
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Eine chronische Niereninsuffizienz (CKD) ist eine häufige Komorbidität bei RA-Patienten. US-Wissenschaftler haben anhand von Registerdaten bei insgesamt 31.129 Patienten (im Median 58 Jahre alt, 76,3% Frauen) zeigen können, dass mit zunehmender Krankheitsaktivität der Abfall der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) und das Risiko einer relevanten CKD steigt. Die Multivarianzanalyse basiert auf 234.973 Messungen und einem Follow-up von 146.778 Personenjahren. Den Daten zufolge fiel bei Patienten in CDAI-Remission die eGFR jährlich im Schnitt um -0,83 ml/min/1,73m². Bei niedriger Krankheitsaktivität wurde ein zusätzlicher eGFR-Abfall um -0,09 (-0,15 bis -0,03), bei moderater Aktivität um -0,17 (-0,23 bis -0,10) und bei hoher Krankheitsaktivität um im Mittel -0,18 (-0,27 bis -0,08) registriert. Das Risiko einer CKD Stadium G3a (eGFR < 60 ml) war im Vergleich zu Patienten in Remission je nach Krankheitsaktivität relativ um 15%–27% und das Risiko einer CKD Stadium G3b (eGFR < 45 ml) um 22%–93% erhöht.

Klinisch verdächtige ArthralgieBei ACPA-negativen Patienten präventive Gabe von Methotrexat wirksam

26.05.2025
Ausgabe 2/2025
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Bei ACPA (anti-citrullinated protein antibody)-negativen Patienten mit klinisch verdächtigen Arthralgien und erhöhtem Risiko für eine Rheumatoide Arthritis (RA) kann laut Daten der niederländischen TREAT EARLIER-Studie durch eine präventive Therapie mit Methotrexat (MTX) über ein Jahr das Risiko einer manifesten RA verringert werden. Eine Risikostratifizierung lohne sich bei klinisch verdächtiger Arthralgie, um Patienten zu identifizieren, die von einer vorübergehenden MTX-Therapie profitieren könnten, schreiben die Autoren.