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NHANES-Studie RA: Neue Hinweise für Mortalitätsreduktion durch gesunde Ernährung

26.05.2025Ausgabe 2/20252min. Lesedauer

Inwieweit durch Ernährung die Prognose von Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) beeinflusst werden kann, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Neue Daten, die für eine mögliche Reduktion sogar der Gesamtmortalität durch eine gesunde Ernährung mit hohem antientzündlichen Potenzial sprechen, liefert eine weitere Auswertung der US-amerikanischen NHANES-Studie. Patienten mit hoher Adhärenz zu einer gesunden Ernährung, die einer mediterranen Kost ähnelt, hatten eine um 30% reduzierte Gesamtmortalität (Hazard Ratio [HR] 0,70; 95% CI: 0,53–0,92; adjusted p=0,01). Allerdings ergaben nicht alle Analysen der komplexen Ernährungsscores auf Basis des Healthy Eating Index (HEI-2015) und des Dietary Inflammatory Index (DII) eine signifikante Mortalitätsreduktion.

Die Autoren nennen diätetische Schlüsselfaktoren, die eindeutig prädiktiv für die Mortalität nach einem Jahr (area under the curve [AUC] 0,749 [0,682–0,815]), 3 Jahren (AUC 0,763 [0,724–0,802]) und 5 Jahren (0,783 [0,749–0,802]) waren. Eine hohe Zufuhr an Koffein, Zink, Ballaststoffen, Protein, mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFA) sowie eine geringe Zufuhr an raffiniertem Getreide gingen mit einem verringerten Langzeitmortalitäts-Risiko einher; eine Ernährung reich an gesättigten Fetten und mit geringer Zufuhr mariner und pflanzlicher Proteine, Gemüse und Früchten war mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko verbunden.

Ausgewertet wurden Daten von 2.069 RA-Patienten, im Median 59 Jahre alt, 42,1% Männer, über einen Zeitraum von 2003 bis 2018. Sie wurden zu ihrer Ernährung befragt und entsprechend ihres HEI-2015 Scores (bewertet wird die Zufuhr von Obst, Gemüse, Milchprodukten, Gesamtprotein, marinen und pflanzlichen Proteinen, Vollkornprodukten, raffiniertem Getreide, Fettsäuren, gesättigten Fetten, Natrium und Zucker) und ihres DII-Scores (insgesamt 28 Parameter, u. a. zur Gesamtenergieaufnahme, Kohlenhydrat-, Fett-, Protein-, Vitamin- und Mineralstoffzufuhr sowie Kaffee- und Alkoholkonsum) in vier Gruppen eingeteilt. Verglichen wurden die oberste und unterste Quartile. Die stärkste Mortalitätsreduktion zeigte sich bei der Gruppe mit hoher Adhärenz zur gesunden und antientzündlichen Ernährung; lag nur ein günstiger Score vor, korrelierte dies immer noch mit einer Mortalitätsreduktion im Vergleich zu Personen mit ungesunder und proinflammatorischer Ernährung (HR 0,74 [0,57–0,98], adjusted p=0,04).

Quelle
  • Wang P et al. The comprehensive relationship between combined anti-inflammatory and healthy diets and all-cause mortality in rheumatoid arthritis: results from NHANES 2003–2018. Arthritis Research & Therapy 2024; 26: 226. doi.org/10.1186/s13075-024-03462-y

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