Avisierter Kniegelenksersatz kann konservativ meist gut hinausgezögert werden

Patienten mit fortgeschrittener Kniegelenksarthrose und Schmerzen kann durch eine Kniegelenks-Totalendoprothese (TEP) in der Regel gut geholfen werden. Allerdings kann der Eingriff durch eine intensive konservative Therapie bei den meisten Betroffenen auch noch für längere Zeit hinausgeschoben werden. Das könnte das Fazit einer dänische Studie bei 100 Patienten mit mittelgradiger bis schwerer Kniegelenksarthrose sein, die für eine einseitige Knie-TEP ausgewählt worden waren. Bei der Hälfte der Studienteilnehmer wurde die Op vorgenommen, gefolgt von einer 12-wöchigen konservativen Behandlung, die übrigen erhielten nur die konservative Intensivtherapie, bestehend aus Physiotherapie, körperlicher Aktivität, Beratung inklusive Ernährungsempfehlungen, Versorgung mit Einlegesohlen und Schmerzmitteln. Bei Beurteilung von Funktionalität, Schmerzgrad und Lebensqualität schnitten die operierten Patienten nach einem Jahr signifikant besser ab als die konservativ Behandelten. Allerdings hatten sich die Score-Werte auch bei den konservativ Behandelten verbessert und drei Viertel konnten die Op das volle Jahr hinauszögern, schreiben die Autoren. Zu berücksichtigen sind außerdem häufigere unerwünschte Wirkungen am Indexknie in der Op-Gruppe (8 vs. 1), in erster Linie tiefe Venenthromben und Steifheit (jeweils 3 Patienten).

Quelle

  • Skou S et al.: A Randomized, Controlled Trial of Total Knee Replacement. N Engl J Med 2015; 373:1597-1606