EULAR-Empfehlungen zum nicht-pharmakologischen Management bei Hüft- und Kniegelenksarthrose

Bei Patienten mit Hüft- und Kniegelenksarthrose können nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Gewichtsreduktion und vermehrte körperliche Aktivität erheblich zur Symptomlinderung beitragen. Eine interdisziplinäre Task-Force der EULAR (European League Against Rheumatism) hat sich nach Bewertung der Literaturdaten auf elf Kernempfehlungen zum Management dieser Patienten geeinigt. Im Vordergrund stehen angemessene Information und Beratung der Patienten zum Selbstmanagement sowie Anleitungen zu körperlicher Aktivität und Gewichtsreduktion.

Ganz entscheidend ist es, das Programm individuell unter Berücksichtigung von Faktoren wie Alter, Übergewicht und Komorbiditäten an die Patienten anzupassen und dabei ihre Wünsche und Vorlieben zu berücksichtigen, betonen die Experten. Durch Gewichtsreduktion und vermehrte körperliche Aktivität können sowohl die Schmerzen der Patienten verringert als auch die Funktionalität von Hüft- und Kniegelenken verbessert werden; die Evidenzen aus der Literatur sind gut bei Knie-, allerdings weniger überzeugend bei Hüftgelenksarthrose, heißt es im Task-Force-Report. Generell wird ein moderates Ausdauertraining von mindestens 30 bis 60 Minuten täglich empfohlen. Je länger das Training dauert, desto größer ist in der Regel der Nutzen. Patienten mit starken körperlichen Beeinträchtigungen sollten so viel trainieren, wie es ihnen möglich ist. Auch ein gezieltes Krafttraining zur Stärkung der Hauptmuskelgruppen wird empfohlen (mindestens zweimal pro Woche bei moderater bis starker Intensität).

Sinnvoll ist es auch, gemeinsam mit den Patienten ein explizites Ziel bei der Gewichtsreduktion festzulegen. In der Regel erreichen die Patienten auf diese Weise eine stärkere Gewichtsabnahme als durch den generellen Rat abzunehmen. Für die Gewichtsreduktion entscheidend ist neben der regelmäßigen Aktivität auch eine gesunde Ernährung: Empfohlen werden täglich mindestens fünf Portionen an Obst und Gemüse sowie eine Limitierung der Fett- und Salzzufuhr. Nicht vergessen werden sollten auch das richtige Schuhwerk und bei Bedarf Einlegesohlen und Gehhilfen.

Quelle

  • Fernandes L et al.: EULAR recommendations for the non-pharmacological core management of hip and knee osteoarthritis. Ann Rheum Dis 2013;72 (7):1125-1135

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