Innovative Therapien gegen SLE
Der Systemische Lupus erythematodes (SLE), der gehäuft junge Frauen betrifft, birgt ein hohes Risiko für lebensbedrohliche Organschäden. Hoffnungen für Patient*innen mit schweren SLE-Verläufen machen neuartige Immuntherapien, die maßgeblich in Deutschland entwickelt worden sind. In Einzelfällen verschwanden die Krankheitssymptome vollständig.
B-Lymphozyten und Plasmazellen, die gegen den Körper gerichtete Antikörper produzieren, sind im Krankheitsprozess des SLE von zentraler Bedeutung. CD19-modifizierte chimäre Antigenrezeptor-T-Zellen (CAR-T) sind gegen zirkulierende B-Zellen gerichtet. In der Studie einer Erlanger Arbeitsgruppe wurden sie weltweit erstmals gegen SLE eingesetzt (1). Besonders erfolgreich war die Therapie bei einer 20-jährigen SLE-Patientin, die auf die bisherigen Behandlungen nicht oder nicht mehr ausreichend ansprach: Die Krankheitssymptome verschwanden und immunologische SLE-Veränderungen im Blut normalisierten sich. Zu schweren unerwünschten Effekten kam es dabei nicht.
Eine Berliner Forscher*innengruppe hat erstmals weltweit den monoklonalen Antikörper Daratumumab bei zwei SLE-Patientinnen erprobt (2). Deren Blutwerte besserten sich danach erheblich und blieben noch nach über einem Jahr stabil.
Merke |
Trotz der Therapieerfolge seien bis zu einer endgültigen Bewertung weitere größere Studien und Langzeitergebnisse der aufwendigen und nicht risikoarmen Therapien abzuwarten, wurde beim DGRh-Kongress betont. |
Quellen
- [1] Mougiakakos D, Krönke G, Schett G et al. CD19-Targeted CAR T Cells in Refractory Systemic Lupus Erythematosus. N Engl J Med. 2021 Aug 5; 385 (6): 567–569. doi.org/10.1056/NEJMc2107725
- [2] Ostendorf L, Burmester G, Hiepe F, Alexander T. Targeting CD38 with Daratumumab in Refractory Systemic Lupus Erythematosus. N Engl J Med. 2020 Sep 17; 383 (12): 1149–1155. doi.org/10.1056/NEJMoa2023325