Nach Gelenkersatz: Outcome von Patienten mit RA schlechter als bei Arthrose

Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) entwickeln nach der Implantation einer Totalendoprothese (TEP) mehr Komplikationen als Arthrosepatienten. Dies ist das Ergebnis einer systematischen Untersuchung und Meta-Analyse der Daten von 40 Studien zu einer primären TEP des Hüft- oder des Kniegelenks bei RA- (n = 2.842) und Arthrosepatienten (n = 61.861), die in den Jahren 1990 bis 2011 veröffentlicht worden sind. Bei RA-Patienten mit Hüft-TEP war das Risiko einer Dislokation mehr als zweifach höher als bei Arthrose-Patienten. Nach Ansicht der Autoren könnte dies möglicherweise auf eine stärkere Schädigung des Weichteilgewebes bei der Implantation zurückzuführen sein. Außerdem gab es bei RA-Patienten Hinweise für ein bis zu 10-fach erhöhtes Risiko für Infektionen sowie für frühzeitige Revisionen nach Implantation einer Knie-TEP. Keine Unterschiede zwischen RA- und Arthrosepatienten fanden sich bei der Revisionsrate zu späteren Zeitpunkten, der 90-Tage-Mortalität und der Häufigkeit thromboembolischer Komplikationen. Bei der Analyse waren Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht und Begleiterkrankungen berücksichtigt. Das Infektionsrisiko nach Knie-TEP war insbesondere bei RA-Patienten mit verlängerter Op-Dauer erhöht. Eine Korrelation zwischen Infektionsrisiko und präoperativ-systemischer Kortikosteroidanwendung bzw. Absetzen einer Behandlung mit Biologicals vor der Op konnte nicht festgestellt werden.

Quelle: Ravi B et al: A systematic review and meta-analysis comparing complications following total joint arthroplasty for rheumatoid arthritis versus for osteoarthritis. Arthritis & Rheumatism 2012; 64(12): 3839-3849