RA nicht mit erhöhtem Typ-2-Diabetesrisiko assoziiert

Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) haben kein erhöhtes Risiko für einen Typ-2-Diabetes. Das zeigen neue Daten einer US-Kohortenstudie (1). Demnach ist das Diabetesrisiko von RA-Patienten sogar geringer als in der Allgemeinbevölkerung.

Ausgewertet wurden die Daten von 450.000 Personen, darunter 108.500 RA-Patienten mit einem Durchschnittsalter von 55,6 Jahren, wobei drei Viertel weiblich waren. Die RA-Patienten wurden mit vier Personengruppen verglichen:

  • Probanden ohne RA,
  • Patienten ohne RA mit Hypertonie,
  • Patienten ohne RA mit Arthrose und
  • Patienten ohne RA mit Psoriasis-Arthritis (PsA).

Die Patienten ohne RA mit PsA waren im Durchschnitt 48,6 Jahre alt, 48 % waren Frauen. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Median 1,6 Jahre. Die Diabetesinzidenz war in der RA-Kohorte am niedrigsten und lag bei 7,0 pro 1.000 Personenjahre im Vergleich zu 7,4 pro 1.000 in der Allgemeingruppe. Am höchsten war die Diabetesinzidenz in der Hypertoniker-Gruppe mit einer Rate von 12,3 pro 1.000. In der kovarianten Analyse wurde eine RA mit einer um 24 % bis 35 % geringeren Diabetesinzidenz als in den vier Vergleichsgruppen assoziiert.

Ein möglicher Grund für das geringere Typ-2-Diabetesrisiko von RA-Patienten könnte anderen Studien zufolge eine Basistherapie mit Methotrexat (MTX) sein, welcher in dieser US-Studie allerdings nicht untersucht wurde. In einer aktuellen Meta-Analyse von 16 Studien wurde bei RA-Patienten unter MTX ein um 52 % verringertes Risiko für einen Typ-2-Diabetes gefunden (2). Aus früheren Studien gibt es Hinweise dafür, dass einige DMARDs, insbesondere MTX und Infliximab, die Insulinresistenz verringern.

Quellen

  • (1) Jin Y et al.: Risk of Incident Type 2 Diabetes Mellitus Among Patients With Rheumatoid Arthritis: A Population-Based Cohort Study. Arthritis Care Research 2020; 72(9): 1248-56
  • (2) Baghdadi LR: Effect of methotrexate use on the development of type 2 diabetes in rheumatoid arthritis patients: A systematic review and meta-analysis. PLOS ONE 15(12): e0243960. doi.org/10.1371/journal.pone.0243960