Rund 2 % der Deutschen leiden unter Fibromyalgie – viele davon unerkannt?

Etwa jeder 50. Deutsche leidet nach einer aktuellen Querschnittserhebung bei knapp 2.500 Erwachsenen aus der Allgemeinbevölkerung unter Fibromyalgie, Frauen nur geringfügig häufiger als Männer (2,4 % vs. 1,8 %). Die Prävalenz nahm mit dem Alter der Studien­teilnehmer zu.

Die Diagnose für eine Fibromyalgie wurde nach den Kriterien des American College of Rheumatology (ACR) aus dem Jahr 2010 gestellt: Wegweisend sind chronische diffuse Schmerzen in Verbindung mit Fatigue, Schlafstörungen und kognitiven Problemen sowie vielfältigen somatischen Beschwerden. Nach Angaben der Autoren hat sich in der Studie bestätigt, dass es sich bei der Fibromyalgie um eine komplexe Erkrankung mit einem ganzen Spektrum an Beschwerden handelt. Fast 40 % der Fibromyalgie-Patienten erfüllten die Kriterien für eine körperliche Symptomstörung, beurteilt nach der „Polysymptomatic Distress Scale“ (PSD) und dem „Patient Health Questionnaire“ (PHQ).

US-Wissenschaftler haben in einer Erhebung bei Bewohnern des Olmsted County eine fast dreifach höhere Fibromyalgie-Prävalenz als in der deutschen Studie ermittelt. Von den rund 830 Personen, die an der Erhebung teilnahmen, erfüllten 44 (5,3 %) die ACR-Kriterien für eine Fibromyalgie. Aber nur einer Minderheit, nämlich zwölf Studienteilnehmern, war die Erkrankung bereits bekannt. Insbesondere bei Männern mit Symptomen einer Fibromyalgie war die Erkrankung häufig nicht diagnostiziert, schreiben die Autoren.

Quellen: Wolfe F et al.: Fibromyalgie prevalence, somatic symptom reporting, and the dimensionality of polysymptomatic distress: Results from a survey of the general population. Arthritis Care & Research 2013, published online February 19, doi: 10.1002/acr.21931

Vincent A et al.: Prevalence of fibromyalgia: A population-based study in Olmsted County, Minnesota, utilizing the Rochester Epidemiology project. Arthritis Care & Research 2012, published online November 30, doi: 10.1002/acr.21896