Übersterblichkeit von RA-Patienten vor allem durch kardiopulmonale Erkrankungen

Die Übersterblichkeit von Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ist rückläufig, aber nach wie vor nachweisbar. Das verdeutlichen Daten einer Kohortenstudie, bei der rund 30.000 US-Veteranen berücksichtigt wurden. Im Rahmen der Studie konnten rund 70% der Übersterblichkeit der Studienteilnehmer mit RA auf kardiopulmonale Erkrankungen zurückgeführt werden.

Gesamtmortalität von RA-Patienten um fast ein Viertel erhöht

Im Rahmen der Studie wurden Sterblichkeit und Todesursachen von Personen mit neu aufgetretener RA im Zeitraum von Januar 2000 bis Dezember 2017 (n = 29.779) mit den Daten von Kontrollpersonen ohne RA (n = 245.226) verglichen. Dabei wurde bei RA-Patienten eine um fast ein Viertel erhöhte Gesamtmortalität festgestellt (adjusted Hazard Ratio [aHR] 1,23; 95% Confidence Interval [CI] = 1,20–1,26). Besonders deutlich zeigte sich die Übersterblichkeit bei Patienten mit einer RA-Diagnose in den Jahren 2000 bis 2005 (aHR = 1,31; CI = 1,26–1,36). Aber auch bei einer RA-Diagnose im Zeitraum von 2012 bis 2017 war die Gesamtsterblichkeit noch signifikant höher als in der Vergleichsgruppe ohne RA (aHR = 1,10; CI = 1,05–1,15 p<0,001).

Interstitielle Lungenerkrankungen bei RA am stärksten assoziiert

Die RA-bezogene Übersterblichkeit war nach Angaben der Autoren mit einer erhöhten Mortalität durch spezifische Erkrankungen zu erklären. Sowohl die kardiovaskuläre Mortalität (aHR = 1,19; CI = 1,14–1,23) als auch die Krebs-Mortalität (aHR = 1,19; CI = 1,14–1,24) waren in der RA-Gruppe um etwa ein Fünftel höher als in der Vergleichsgruppe ohne RA. Die Mortalität an respiratorischen Erkrankungen war bei RA-Patienten um fast 50% erhöht (aHR = 1,46; CI = 1,38–1,55), die infektionsbezogene Mortalität um rund 60% (aHR = 1,59; CI = 1,41–1,80). Am stärksten mit einer RA assoziiert waren interstitielle Lungenerkrankungen als Todesursache (aHR = 3,39; CI = 2,88–3,99).

Fazit

Das RA-bezogene Sterberisiko habe zwar im Studienverlauf abgenommen, resümieren die Autoren. Dennoch gebe es bei RA-Patienten weiterhin eine erhöhte Gesamtmortalität und ein erhöhtes Risiko für spezifische Todesursachen. Die meisten zusätzlichen Todesfälle bei RA-Patienten waren kardiopulmonalen Erkrankungen zuzuordnen.

 

Quelle

  • Johnson TM et al.: A Narrowing Mortality Gap: Temporal Trends of Cause-Specific Mortality in a National, Matched Cohort Study in US Veterans with Rheumatoid Arthritis. Arthritis Care Res 2022, epub November 4; doi.org/10.1002/acr.25053