Viele Patient*innen bereits im frühen RA-Stadium von Fatigue betroffen

Fatigue tritt häufig bereits im frühen Stadium einer Rheumatoiden Arthritis (RA) auf und bleibt im weiteren Krankheitsverlauf i. d. R. bestehen, selbst bei Verbesserungen der entzündlichen Krankheitsaktivität unter Therapie. Das zeigen die Daten einer britischen Multicenterkohorte von insgesamt 1.236 Patient*innen mit früher RA. Diese Patient*innen (zwei Drittel Frauen, ein Drittel Männer) waren im Mittel 57 Jahre alt und im Mittel seit elf Monaten erkrankt.

Bereits bei der Eingangsuntersuchung wurde bei 44 Prozent der Studienteilnehmer*innen eine Fatigue und bei 19 Prozent eine schwere Fatigue festgestellt. Im Verlauf von drei Jahren änderte sich an diesen Prävalenzraten nur wenig. Objektive Messungen von Entzündungsparametern wie die Zahl der geschwollenen Gelenke oder die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG) korrelierten nach Angaben der Autor*innen nicht mit den Fatigue-Raten. Prädiktoren für eine Fatigue waren bei der Eingangsuntersuchung weibliches Geschlecht, höhere Schmerzintensität, mentale und funktionale körperliche Beeinträchtigungen sowie höhere Disease Activity Scores (DAS 28). Wie die britischen Wissenschaftler*innen berichten, tragen vermutlich – wie bei Schmerzen – zentrale Mechanismen zu einer persistierenden Fatigue bei. Entsprechend seien zum Management einer Fatigue zusätzlich gegen diese Mechanismen gerichtete Interventionen notwendig.

Quelle

  • Curtis RC et al.: Fatigue in early rheumatoid arthritis: data from the Early Rheumatoid Arthritis Network. Rheumatology 2021, epub December 27. doi.org/10.1093/rheumatology/keab947